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In Bonn wird das iranische Neujahr eingeläutet

Was haben ein Goldfisch, ein Spiegel und bunt bemalte Eier gemeinsam? Sie sind Teil des Nouruz-Festes. Im Frühjahr zur Tag- und Nachtgleiche feiern die Völker der iranischen Welt Nouruz, auch Newroz genannt, das Neujahrsfest. Seit Jahrtausenden wird der Moment des neuen Jahres von Astronomen auf die Sekunde genau berechnet, dieses Jahr ist am 20. März um 17.15 Uhr so weit.

Bereits einen Tag vorher lassen sich die Besucher des Café Nachbarschaft in Bonn von dem Zauber des Nouruz verzaubern. Die Iranerin Banafsheh Buß hat alle wichtigen Gegenstände und viele Informationen mitgebracht. Sieben Sachen werden auf dem Festtagstisch aufgebaut, die in das neue Jahr einleiten: ein Apfel, Mehlbeeren, Essig, Knoblauch, die Gewürzmischung Sumak, Malz und eine Hyazinthe. Sie stehen symbolisch für Neues, Gesundheit, Schutz vor Dämonen und Schönheit. Daneben werden ein Spiegel, Münzen, ein Goldfisch, vorgezogenes Weizengras und bemalte Eier auf den Tisch gestellt. Wohlstand, Glück und Ehrlichkeit sollen damit die Familie im kommenden Jahr begleiten. 13 Tage lang feiern die Iraner Nouruz, alle Verwandten werden besucht, angefangen bei den Ältesten bis hin zu den Jüngsten. Nouruz bedeutet „neuer Tag“ und so soll auch beim Fest alles neu sein: die ganze Familie sitzt in neu gekaufter Kleidung zusammen und isst, die Kinder werden mit Bargeld beschenkt, natürlich nur neue Scheine. In der Woche vor Nouruz wird das Feuerfest gefeiert, bei dem neben einem großen Feuer sieben kleine Feuer entzündet, über die Jung und Alt springen, um das alte Jahr hinter sich zu lassen.

Auch im Begegnungscafé sind Jung und Alt begeistert von den iranischen Bräuchen und finden sofort Gemeinsamkeiten zum christlichen Osterfest: das Feuer, das Beschenken der Kinder, mit der Familie zusammen feiern und natürlich die bemalten Eier. Besonders freuen sie sich über die kleinen Geschenktütchen mit Süßigkeiten, die Banafsheh Buß und ihr Mann für die Bonner mitgebracht haben, und die sie neben den bunten Eiern mit nach Hause nehmen dürfen und die sie noch lange an diese schöne Tradition denken lassen werden.

Text und Foto:
Judith Schumacher