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100 x Café Nachbarschaft in Bonn

Zum 100. Mal trafen sich in der Gemeinde an der Matthäikirche Geflüchtete und Einheimische im Café Nachbarschaft, um sich bei einer Tasse Kaffee besser kennen zu lernen und Deutsch zu üben.

Als das Café Nachbarschaft 2016 seine Türen zum ersten Mal öffnete, hatte die Gemeindebücherei gerade begonnen, als Pilotbücherei im Projekt „Sprachräume – Büchereien für Integration“ Angebote für geflüchtete Menschen aufzubauen, wie beispielsweise die Erweiterung des Medienbestandes, die Einrichtung eines Computerarbeitsplatzes oder des Lesepatenservice, bei dem Ehrenamtliche die neu Zugezogenen beim Erwerb der deutschen Sprache unterstützen. Schnell entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen, nicht zuletzt dank der intensiven und engagierten Arbeit der Verantwortlichen für das Begegnungscafé, Evelyn Bischoff, und der Büchereileiterin Renate Bach.

In den zwei Jahren ist das Café Nachbarschaft zu einer festen Institution geworden, jeden Montag strömen die „neuen“ und „alten“ Nachbarn ins Gemeindehaus, genießen den Austausch und die lockere, gemütliche Atmosphäre. Die Lesepatinnen der Bücherei nutzen den Ort, um mit ihren Schützlingen zu üben, während Jugendliche und Kinder der Gemeinde sich an Brettspielen ausprobieren oder Hausaufgaben machen. Vor allem die interkulturellen Veranstaltungen, die Bücherei und Begegnungscafé gemeinsam durchführen, begeistern die Besucherinnen und Besucher. Ob Vorträge über Heimatländer der Zugezogenen, Kamishibai-Vorführungen, Bastelaktionen oder interkulturelle Feste, wie das iranische Neujahrsfest Nouruz, der Blick über den Tellerrand fasziniert immer wieder.

Auch zum 100. Café Nachbarschaft gab es für die Besucherinnen und Besucher etwas Besonderes: einen interkulturellen musikalischen Beitrag. Insgesamt fünf Bonner und Geflüchtete musizieren seit mehreren Monaten gemeinsam in der Gemeinde, spielen im Gottesdienst oder bei Gemeindeveranstaltungen und hatten für diesen Tag ein buntes Potpourri aus persischen, deutschen und syrischen Liedern vorbereitet. Gebannt lauschten die Anwesenden den Klängen von Cajón, Querflöte und Tabla und waren sich einig, dass sie sich noch mindestens hundert weitere Nachmittage im Café Nachbarschaft treffen wollen.

Text und Foto:
Judith Schumacher